Freitag, 20. Mai 2011

Das Projekt "Helgoland" der BT-Klassen der Adolf-Reichwein-Schule Marburg

Die Idee, eine Website zu gestalten, auf der Informationen zu Helgoland zusammengetragen werden, entstand im Rahmen der Vorbereitung unserer Kursfahrt im Spätsommer 2011. Da der Jahrgang vor uns bereits wunderbare Plakate gestaltet hatte, wollten und mussten wir ein neues Medium finden, um die gesammelten Informationen zu präsentieren.
So kam uns die Idee, ein Projekt ins Leben zu rufen, das zukunftsorientiert ist. Wir, die Klasse 11 der Biologisch-Technischen Assistenten der Adolf-Reichwein-Schule Marburg, wollten mit diesem Projekt eine Website schaffen, die von den Klassen nach uns weitergeführt werden kann. So geraten Informationen nicht in Vergessenheit, sondern können ergänzt und weiter verfolgt werden.

Die Administratoren- und Autorenrechte werden durch die jeweils zuständige Lehrkraft an die Klassen weitergegeben, sodass die Website auch in Zukunft stets Neues bietet. Wir hoffen, so ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Projekt erschaffen zu haben, das den Schülern Spielraum für eigene Ideen bietet.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen der verschiedenen Texte!
Die BT11 (Jahrgang 2011)

Montag, 9. Mai 2011

Helgoland zur Zeit des zweiten Weltkrieges

1938 – „Projekt Hummerschere“
1942 / 1943 – Bau militärischer Anlagen
April 1945 – Versuchte Verhinderung der Zerstörung Helgolands
18. April 1945 – Bombardement Helgolands durch die britische Luftwaffe
18. April 1947 – Die größte nichtnukleare Sprengung der Weltgeschichte
20. Dezember 1950 – Besetzung der Insel



1938 - "Projekt Hummerschere"
Als das „Projekt Hummerschere“ ins Leben gerufen wurde, sollte an seinem Ende die Fertigstellung eines Seehafens vor Helgoland stehen. Er sollte das deutsche Pendant des britischen Marinestützpunktes in der Bucht von Scapa Flow werden.
Um dieses Projekt verwirklichen zu können war es nötig, eine künstliche Bucht durch den Bau zweier Betonmolen und Platz durch Trockenlegung eines großen Teils der Insel nördlich der Helgoländer Düne zu schaffen.
Außerdem wurde an Land ein weitläufiges Bunkersystem errichtet.
Die Bauzeit des Projektes war auf 30 Jahre veranschlagt worden, an seinem Ende sollte Helgoland das größte Bollwerk an der deutschen Küste darstellen. 1941 wurde das Projekt jedoch abgebrochen und nie wieder aufgenommen. Die Betonmole und Teile der Bunkeranlagen sind bis heute sichtbar.



1942 / 1943 – Bau militärischer Anlagen
Ganz im Gegensatz zum „Projekt Hummerschere“ waren mehrere große Bauprojekte der Nationalsozialisten auf Helgoland erfolgreich und wurden auch fertig gestellt. In den Jahren 1942 und 1943 errichtete man neben dem U-Boot-Bunker Nordsee III im Südhafen und Marineartillerie-Batterien ein Luftschutzbunker-System und einen Flugplatz für die Luftwaffen-Jagdstaffel Helgoland. 





April 1945 – Versuchte Verhinderung der Zerstörung Helgolands
Trotz der militärischen Anlagen auf Helgoland stellte die Insel für die alliierten Truppen nie eine wirkliche Gefahr dar, was sich an kaum vorhandenen Bombardements erkennen lässt. Die immer weiter zunehmende Bedeutung die man den Luftwaffen beimaß, erkannten die Deutschen zwar ebenso wie die Alliierten - der neu gebaute Flugplatz war jedoch zu klein. Als kurz vor Ende des Krieges ein Angriff und somit eine Zerstörung der Insel zu befürchten war, versuchten 15 Bewohner Helgolands, mit den alliierten Truppen Kontakt aufzunehmen und ihre Heimat zu retten. Die Pläne der Gruppe wurden jedoch entdeckt und ihre Mitglieder am 18. April von der Gestapo festgenommen. Sieben von ihnen wurden drei Tage später in Cuxhaven erschossen – so genannte „Stolpersteine“ erinnern noch heute an ihr Opfer.



18. April 1945 – Bombardement Helgolands durch die britische Luftwaffe
Nachdem der Versuch, einen Angriff von Helgoland abzuwenden, gescheitert war, startete die britische Luftwaffe am 18. April das Bombardement von Helgoland. Innerhalb von etwa eineinhalb Stunden wurden mehr als 7.000 Bomben über der Insel abgeworfen, beinahe alle Gebäude wurden zerstört. Die Bewohner hatten in Luftschutzbunkern Schutz gefunden. Die Insel war in Folge des Angriffs unbewohnbar und wurde am 19. April evakuiert.
Nachdem die Insel verlassen war, besetzten britische Soldaten am 11. Mai 1945 Helgoland. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Bewohner keinerlei Grund, auf eine baldige Rückkehr zu hoffen – Sie fanden eine neue Bleibe auf dem Festland oder anderen Inseln wie Sylt.



18. April 1947 – Die größte nichtnukleare Sprengung der Weltgeschichte
Um die Insel Helgoland endgültig für eine zukünftige militärische Nutzung unbrauchbar zu machen, beschlossen die alliierten Mächte eine Sprengung des Eilandes. Eine möglicherweise vollständige Zerstörung wurde hierbei in Kauf genommen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden die Bunkeranlagen der Insel mit rund 4.000 Torpedoköpfe, fast 9.000 Wasserbomben und über 91.000 Granaten verschiedensten Kalibers, insgesamt 6700 Tonnen Sprengstoff gefüllt. Die Sprengung wurde um 13 Uhr Ortszeit an Bord des Schiffes „Lasso“ ausgelöst und zerstörte die Südspitze der Insel, aus der das heutige Mittelland entstand. Dennoch war die Zerstörung unvollständig, ein Teil der Anlagen überstand die Detonation beinahe unbeschadet und kann noch heute besichtig werden. Man vermutet, dass das poröse Gestein, aus dem die Insel besteht, einen Großteil der Wucht schluckte und so weitere Zerstörungen verhinderte. Dennoch sind die Krater bis heute auf der gesamten Insel zu sehen und der Grund für ihre Anwesenheit wurde als die „größte nichtnukleare Sprengung der Weltgeschichte“ bzw. „Big Bang“ bekannt.



20. Dezember 1950 – Besetzung der Insel
Nach der (beinahe gelungenen) Sprengung der Insel wurde Helgoland zum militärischen Sperrgebiet erklärt und diente den britischen Truppen als Bombenabwurfplatz. Jedoch bemühten sich die ehemaligen Bewohner des Eilands immer wieder um eine Rückgabe bzw. eine Wiederbesiedelung. Man appellierte neben den Vereinten Nationen an den Papst, das britische Unterhaus und die 1949 gebildete Bundesregierung. Da diese Versuche jedoch ohne Erfolg blieben, besetzten am 20. Dezember 1950 zwei Heidelberger Studenten Helgoland und hissten dort drei Flaggen: Die Deutschlands, diejenige der Europäischen Bewegung und die Helgolands. Berichten zufolge gesellte sich am 29. Dezember außerdem ein Dozent der Universität Heidelberg zu ihnen.
Obwohl die drei „Besetzer“ die Insel am 3. Januar 1951 wieder verlassen mussten, löste ihr Engagement große Sympathie sowie eine Bewegung für die Rückgabe Helgolands aus.



1. März 1952 – Rückgabe Helgolands an die Bundesrepublik Deutschland
Als Folge der durch die Besetzung Helgolands ausgelösten Sympathiewelle für Helgoland forderte der Deutsche Bundestag im Januar 1951 einstimmig die Rückgabe der Insel an die Bundesrepublik Deutschland. Etwas mehr als ein Jahr später, am 1. März 1952, stimmten die alliierten Mächte zu und erlaubten die Rückkehr der Bewohner Helgolands auf die Insel. Seitdem ist der 1. März als Tag der Wiedereingliederung in die Bundesrepublik und der Rückkehr auf die Insel auf Helgoland ein Feiertag. 


Alle Bilder wurden von Herrn Holger Raddatz zur Verfügung gestellt, sie sind auf der Internetpräsenz http://www.bunker-whv.de/helgoland/helgoland.html zu finden. Wir danken herzlichst für diese Unterstützung!

Sonntag, 8. Mai 2011

Tourismus und Infrastruktur, Sehenswürdigkeiten und Verkehr

Tourismus und Infrastruktur
Helgolands Sehenswürdigkeiten
Verkehr
Schiffverkehr
Flugverkehr
Straßenverkehr




Tourismus und Infrastruktur

Wovon lebt Helgoland?

Wirtschaftlich betrachtet bildet Helgoland nahezu eine Monostruktur. Der größte Teil der Wirtschaft mit 93% ist der Dienstleistungssektor. Dazu zählen die Wissenschaft, Verwaltung und der Tourismus. Dieser Anteil ist prozentual am größten und auf der ganzen Insel präsent. Als staatlich anerkanntes Seeheilbad, hat die Insel so einiges zu bieten.  So gibt es zahlreiche Hotels, Pensionen, Duty-Free-Geschäfte und Freizeitattraktionen, gefolgt von der Gastronomie. Neben den Angeboten, die Helgoland den Touristen zu bieten hat, ist die Flora und Fauna ein bevorzugtes Ziel für viele Urlauber. Nichtsdestotrotz hat die Tourismusbranche Helgolands in den vergangen Jahren mit sinkenden Besucherzahlen zu kämpfen.

Neben dem Dienstleistungssektor,  sind die restlichen 7 %  der Fischerei zuzuschreiben, wobei die Verarbeitung den größeren Anteil als die Rohstofflieferung ausmacht. Daneben gibt es Handwerksbetriebe und Forschungseinrichtungen.  Die Biologische Anstalt Helgoland (BAH) besteht seit 1892 und bietet Forschern die Möglichkeit das Wattenmeer und die Nordsee weiter zu erforschen. Bis kurz vor 2009 war Helgoland Selbstversorger, was die Stromversorgung betrifft. Ende 2009 wurde die Insel an das europäische Stromverbundnetz angeschlossen; dies war durch die Verlegung des Helgolandkabels möglich geworden. In einigen Bereichen versorgt sich die Insel immer noch selbst. Die Meerentsalzungsanlage produziert brauchbares Trinkwasser, was jedoch vier Mal so teuer ist, wie auf dem Festland. Weiterhin hat die Deutsche Marine einen SAR-Rettungshubschrauberstützpunkt auf Helgoland installiert. Am Südhafen ist eine Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes zu finden. Des Weiteren verfügt die Insel über ein Frühwarnsystem zur Überwachung der Umweltradioaktivität.



Helgolands Sehenswürdigkeiten


Das Museum Helgoland:

- es befindet sich in der Nordseehalle
- Thematik: Helgoländer Historie
- wöchentlich 2 Abendveranstaltungen zwischen 
  Mai und September
- zudem gibt es auf dem Museumshof in den  zwei
  Hummerbuden ein kleines Museum, dass nach
  dem deutschen Dichter James Krüss benannt
  wurde ( dort befinden sich Fernsehaufnahmen,
  Manuskripte und Briefwechsel des Autors)
- Ausstellungen, Infoveranstaltungen ganzjährlich




Der Richtfunkturm Helgoland:


- auf der Oberland befindet sich der dubiose
  Sendeturm ( Bauweise sehr ungewöhnlich)
- in Nähe steht der Leuchtturm ( im 2.
  Weltkrieg als Flakturm auf Helgoland
  konzipiert) seine Lichtstrahlen sind stark, so
  stark, dass sie bei klaren Nächten, bis zu den
  Ostfriesischen Inseln reichen
- in den unteren 2 Stockwerken befindet sich ein
  Atombunker, der während des Kalten Krieges
  errichtet wurde


Bunker:

- ein Relikt des 2.Weltkrieges
- 400 Meter sind die Anlagen tief sowie mehrere Kilometer lang
- der Bunker und die Schutzräume können im Rahmen von Führungen besichtigt werden
- wie viele unterirdische Gänge es bei diesem Labyrinth gibt, weiß keiner


 

Die lange Anna:
- 47 m hoher Felsen aus Buntsandstein sowie der Lummenfelsen (kleinstes Naturschutzgebiet von Deutschland), der von -zigtausenden Seevögeln belagert wird

- früher wurde der Felsen "Hengst" genannt (männlicher Name)







St.-Nicolai-Kirche:

- das Gotteshaus kann man schon von dem Schiff aus erblicken
- zwischen März und Oktober geöffnet
- Helgoland – Urlauber können hier  Konzerte, Gottesdienste und andere Veranstaltungen besuchen



Verkehr


Hauptinsel Helgoland und Düne
Die Lage der Hochseeinsel Helgoland stellt gewisse Herausforderungen an die verkehrstechnische Anbindung an das Festland. Die gesamte Versorgung und der Transport von Personen findet in erster Linie per Schiff und nachrangig per Flugzeug statt. Die kleine Insel verfügt über eine große Hafenanlage und einen Flugplatz. Der Tourismus, der das wirtschaftliche Standbein der Insel darstellt, wäre ohne diese Infrastruktur nicht in diesem Umfang möglich, wobei sich die Reedereien und Airlines an die saisonalen Besucherunterschiede angepasst haben. So findet im Winter nur ein eingeschränkter Verkehr statt. Schwierigkeiten bereiten zu weilen die Wetterverhältnisse. Bei Sturm ist die Insel per Schiff nicht mehr erreichbar bzw. kann bei Nebel kein Flugverkehr mehr stattfinden. Dies kann Konsequenzen für die Versorgungssicherheit der Insel haben und schränkt auch die Mobilität der Touristen ein.



Schiffverkehr


Das Schiff ist das Hauptverkehrsmittel von und nach Helgoland.
Während der Touristensaison fahren täglich Seebäderschiffe sowie eine schnelle Katamaranfähre von verschiedenen Häfen auf dem deutschen Festland nach Helgoland. Wichtigste Häfen für den Helgolandverkehr sind Büsum, Cuxhaven und Wilhelmshaven.
Börteboot
Im Gegensatz zur Katamaranfähre dürfen die Seebäderschiffe den Hafen von Helgoland während der Hauptsaison im Sommer nicht direkt anlaufen, sondern müssen auf Reede (Anker-/Liegeplatz vor dem Hafen, teilweise bis zu 5 km entfernt) gehen. Dort müssen die Passagiere in die kleinen Börteboote (massive, hochseetüchtige Boote) umsteigen, die sie dann an Land bringen. Diese in Deutschland einzigartige Touristenattraktion wird Ausbooten genannt. Dieser außergewöhnliche Personentransport ist notwendig, weil die Seebäderschiffe nicht alle im Helgoländer Hafen Platz zum Anlegen finden würden und auch die notwendige Wassertiefe ist nicht für jedes Schiff vorhanden. Eine Ausnahme bildet die Katamaranfähre, die regelmäßig von Hamburg, Cuxhaven aus den Südhafen direkt ansteuert.

Während der Wintersaison von Oktober bis März dagegen, in der nur wenige Touristen Helgoland besuchen, darf die Funny Girl der Reederei Cassen Eils, die als einziges Seebäderschiff ganzjährig Helgoland anläuft, im Hafen anlegen, da ein Ausbooten bei dem rauen Wetter im Winterhalbjahr ein erhebliches Risiko birgt. Auch in der Vor- und Nachsaison wird in der Regel nicht ausgebootet.
Trotzdem ist das Ausbooten recht umstritten. Bestrebungen, das Ausbooten der Passagiere mit den Börtebooten abzuschaffen, konnte jedoch bisher durch die Helgoländer abgewiesen werden, da diese darin eine wichtige Einnahmequelle sehen. Im Börteboot finden 40–50 Passagiere während der kurzen Fahrt vom Dampfer zur Insel Platz. Des Weiteren werden die Boote auch noch zum Fischen und Hochseeangeln eingesetzt
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Zwischen Helgoland und der Düne gibt es eine lokale Schiffsverbindung, die zwischen 10 und 16 Uhr stündlich fährt.

Ab gewissen Wetterbedingungen wird der Linienverkehr der Reedereien eingestellt. Dabei ist das Zusammenspiel mehrerer Faktoren entscheidend. Das sind vor allem die Windstärke, die Windrichtung, die Wellenhöhe und der Schiffstyp.



Flugverkehr


Flugplatz Helgoland-Düne
Der Flugplatz Helgoland befindet sich auf der Düne, zu der man von der Insel aus in etwa 5 Minuten mit dem Fährboot gelangt. Von dort aus kann man in etwa 20 bis 30 Minuten das deutsche Festland erreichen. Regelmäßige Flugverbindungen von und nach Helgoland werden u.a. durch die OLT ( Ostfriesische Lufttransport GmbH) durchgeführt, welche den Flugplatz verwaltet. Daneben fliegen auch die Air Hamburg, FLN (Frisia Luftverkehr Norden) sowie LFH (Luftverkehr Frieland-Harle). Zusätzlich wird der Flughafen von privaten Fliegern genutzt.
Der Flugplatz verfügt über 3 Landebahnen. Die längste Piste misst 480m x 30m, die beiden kleineren Landebahnen haben eine Länge von 371m und 258m. Dadurch können nur kleinere Maschinen auf Helgoland landen. Im Jahr reisen rund 10.000 Menschen per Flugzeug nach Helgoland. Die Mehrheit der Touristen fliegt verständlicherweise im Sommer. Im Winter dagegen dominieren geschäftliche oder private Reisen von Helgoländern.

Frachtgüter werden nur zu einem geringen Teil per Flugzeug nach Helgoland transportiert. Typische Güterarten sind z.B. Medikamente, Paketsendungen und Zeitungen, aber auch größere Gegenstände wie Fahrräder (selten), werden von der Fluggesellschaft mitgenommen.
Bei Nebel kann kein Flugverkehr stattfinden. Dagegen kann bei Sturm teilweise auch noch geflogen werden, wenn der Schiffsverkehr schon von den Reedereien eingestellt wurde. Abhängig vom Flugzeugtyp stellen Seitenwindgeschwindigkeiten zwischen 30 und 60km/h auf dem Helgoländer Flughafen kein Problem dar, höhere Windgeschwindigkeiten werden kritisch.
In Extremfällen kam es schon mehrmals zu Einstellungen des Flugverkehrs von über einer Woche.


Straßenverkehr

Elektrofahrzeug der Polizei
Auf Helgoland gilt eine in Deutschland einmalige Sonderregel für den Straßenverkehr. Es dürfen keine Kraftfahrzeuge oder Fahrräder geführt werden Der Zweck der Regelung ist, Verkehrszeichen zu vermeiden, da diese das Landschaftsbild stören würden. Nachdem die Insel so klein ist, dass alle Wege problemlos zu Fuß bewältigt werden können, hat man lieber den Kraftfahrzeug- und Radverkehr verboten. Außerdem wird die Luftverschmutzung, die durch verbrennungsmotorische Abgase gefördert würde, verhindert.

Von dem Verbot ausgenommen sind auf Helgoland der Rettungsdienst, die Polizei, die Feuerwehr sowie der Zoll. Die Helgoländer Polizei besitzt seit Januar 2007 ein eigenes Fahrzeug. Außerdem sind einige Baufahrzeuge und ein Taxi zum Flugplatz mit Verbrennungsmotor im Einsatz. Ansonsten wird der Personen- und Warenverkehr, soweit er nicht zu Fuß möglich ist, ausschließlich mit leisen und umweltschonenden Elektrofahrzeugen bewältigt. Auf der Insel sind insgesamt etwa 150 Stück davon im Einsatz. Fußgänger haben auf den 89 Helgoländer Schmalspur-Straßen grundsätzlich Vorfahrt. Schneller als zehn km/h ist verboten. Hupen auch. In der Hauptsaison ist Helgoland praktisch eine einzige Fußgängerzone.
Außerhalb der Tourismussaison gibt es eine Ausnahmegenehmigung für Kinder und Jugendliche zur Benutzung eines Fahrrads. Als Fahrradersatz sind auf Helgoland Tretroller beliebt.
Es gibt zwei Fußgängerampeln; sie stehen auf der Düne und warnen vor landenden Flugzeugen.









Samstag, 7. Mai 2011

Die Entstehung Helgolands

Die Insel Helgoland entstand vor ca. 300 Millionen Jahren, im Zeitalter des frühen Perm. Zu dieser Zeit bedeckte ein Zechsteinmeer (flaches Randmeer) die heutige Nordsee. Dieses Meer trocknete jedoch wiederholt durch wüstenähnliches Klima aus. Dadurch entstanden große Salzlager. Das heutige Nordseebecken war in der Triasphase von Hochländern umgeben. Durch Verwitterung wurde mit der Zeit gelöster Schutt in die Tiefe geschwemmt und dort dann abgelagert.
Daraus entstanden dicke Schichten von Buntsandstein, aus dem auch die „Lange Anna“, also 1„der rote Felsen Helgolands“ geformt ist.


Insgesamt ist die Steinsalzschicht, auf der Helgoland sich befindet, 1000 m dick. Die
Sandsteine entstanden im Laufe einer langen Zeit durch Verfestigung von unterschiedlichen Sandarten und Salzen. 2 „Da Salze die Eigenschaft haben, sich unter hohem Druck zu verformen und sich dahin auszubreiten, wo sie den geringsten Wiederstand erfahren“, steigen mit der Zeit Salzkissen, Salzstöcke oder ganze Salzmauern empor, welche auch mehrere Kubikmeter groß sein können. Durch die Aufwärtsbewegung der großen Salzschichten wurden meist auch die Deck- und Nebengesteinsschichten  herauf gedrückt, was im Falle Helgolands der Buntsandstein war. Die Düne ist, genau wie die Hauptinsel auch, von Salzschichten hinauf gedrückt worden. Sie ist jedoch viel jünger als der Buntsandstein der Hauptinsel. Die Düne ist aus der, dem Buntsandstein folgenden, Gesteinslage aus Muschelkalk gebildet worden. Durch das Ansteigen des Meeresspiegels am Ende der letzten Eiszeit, wurde aus der Halbinsel eine Inselgruppe, jedoch nur Helgoland blieb, damals deutlich größer als heute, übrig.
Auch die „Lange Anna“ war früher einmal mit der Insel verbunden. Diese wurde jedoch durch die andauernde Brandung der Wellen von der Insel getrennt. Dies geschah jedoch nicht plötzlich. Zuerst entstanden sogenannte Brandungsnischen und Brandungshölen, die sich stark vergrößerten und letztendlich im Laufe der Zeit durch die Wellen brachen. Es entstanden Brandungstore, die jedoch auch mit der Zeit einstürzten, wobei etliche alleinstehende Stacks (Felspfeiler) übrig blieben. Nachdem auch diese eingestürzt waren, blieb nur noch die „Lange Anna“, das heutige Wahrzeichen Helgoland, die heute von einer Brandungsmauer geschützt wird, zurück.


Quellen:

Helgoland
Das Reise- und Lesebuch für die Insel
Edition Temmen
ISBN-10: 3-86108-490-2

Insel helgoland
Urlaubshandbuch
Reise Know-How Verlag Bielefeld
ISBN-10. 3-8317-1373-2
Roland Hanewald

http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Schleswig-Holstein/Helgoland



1)    Zitat aus: Insel Helgoland, Urlaubshandbuch, Reise Know-How, Verlag hamburg Bielefeld,
ISBN-10: 3-8317-1373-1, Roland Hanewald
2)    Zitat aus: Helgoland, Ein Reise- und Lesebuch für die Insel, Edition Temmen,
ISBN-10: 3-86108-490-2


Freitag, 6. Mai 2011

Das Wattenmeer

Das Wattenmeer
Ebbe und Flut
Ökologische Bedeutung und Naturschutz
Flora und Fauna rund um Helgoland



Das Wattenmeer





U
nter Watt versteht man den trockengefallenen Meeresboden während der Ebbe.
Das Wattenmeer hat einen grau - glänzenden Wattboden, in dem sich jede Menge kleiner Häufchen erheben. Dabei handelt es sich um die Ausscheidungen der Wattwürmer, die den Boden unermüdlich auflockern. Dies führt zu einer natürlichen Belüftung des Bodens. Alle sechs Stunden ist es möglich auf dem Meeresboden spazieren zu gehen. Fachlich spricht man von dem "flach fallen" des Meeresbodens.Im wirklichen Leben bedeutet es nichts anderes, als das bei Ebbe das Wasser aus dem Wattenmeer herausgezogen wird. Bei Flut ist das Wattenmeer eine flache Fläche aus Wasser. Etwa alle sechs Stunden, im Wechsel der Gezeiten, werden viele Quadratkilometer Wattenmeer zu Land. Das dabei der Boden zum Vorschein kommt, ist der geringen Wassertiefe des Wattenmeeres zu verdanken. Diese reicht nicht auf den Grund der tiefsten Priele weiter als 50 Meter hinab. 10.000km² Fläche nimmt dieses einzigartige Biotop ein. Wenn das Wasser wieder abgelaufen ist, bietet sich dem Menschen eine Landschaft für großartige Exkursionen (Wattwanderungen). Denn was das Wattenmeer an Artenreichtum zu bieten hat, ist in anderen Naturregionen nicht annähernd vorzufinden.
Das Watt besteht aus jahrhundertealten, heran geschwemmten Sedimentschichten, Prielen und kleinen Gewässern. Dazwischen erstrecken sich Sandbänke und Schlickflächen, in denen eine Vielzahl von Lebewesen existieren. Zehntausende von Individuen wimmeln durch diese Schichten, ein Teil von ihnen ist mikroskopisch klein. Zudem leben im Watt viele Algen, Schnecken, Würmer, Muscheln, Krabben und Krebse. Jedes einzelne Lebewesen hat seine eigene Aufgabe. Die Lebewesen sind einerseits durch ihre bestimmten Funktionen für die Reinigung und somit den Erhalt des Wattenmeers verantwortlich. Eine einzige Miesmuschel filtert vier Liter Wasser in einer Stunde. Des Weiteren bewohnen Seehunde und Kegelrobben die Sandbänke Helgolands.Viele Millionen Zugvögel rasten auf ihren Wegen zwischen Arktis und Afrika. Das gesamte Ökosystem Wattenmeer stellt zum größten Teil einen Nationalpark dar. Das Wattenmeer ist ein einziger Kosmos, da jeder Bestandteil von der Existenz des anderen abhängig ist. Wattführer erwähnen immer wieder, dass man unbedingt Rücksicht auf diesen Lebensraum nehmen muss. Wird das fragile Gleichgewicht des Watts gestört sind schwarze Algenteppiche die Folge.Eine solche katastrophale Umweltschädigungen, durch Einleitung von Abwässern, fand vor fast 30 Jahren statt. Damals wäre das Ökosystem Wattenmeer beinahe zerstört worden und damit auch das Futter für Gänse, Enten und zahlreiche weitere Vögel.
Ganz langsam, aber stetig steigt das auflaufende Wasser in den schmalen Wasserläufen empor, breitet sich zu Seen aus und bedeckt die Fläche völlig. Es ist wieder Flut. Es gibt, so sagt man auf Helgoland, kein größeres Abenteuer zu erleben, als das Kennenlernen des Wattes - am besten bei einer Wanderung.
So faszinierend der Lebensraum Watt ist, so tückisch kann er aber auch sein. Deshalb gilt auch die eiserne Regel: Nie ohne Wattführer ins Watt.






Ebbe und Flut


Kräfte der Gezeiten
Es werden viele Kräfte benötigt um die Gezeiten zu erklären. Zum einen spielt die Anziehungskraft zwischen Erde und Mond, sowie zwischen Sonne und Erde eine Rolle. Zum anderen die Neigung der Erdachse, die Neigung der Erdumlaufbahn zur Bahn des Mondes. Der Faktor der den größten Einfluss bei der Entstehung der Gezeiten hat, ist die Gravitationskraft des Mondes. Die Gravitationskraft zerrt an der Materie des Planeten, da diese Kraft sich mit zunehmendem Abstand verringert entsteht das Phänomen Ebbe und Flut. Auf der Seite der Erde die dem Mond zugewandt ist, ist die Gravitationskraft höher. Somit bewegt sich das Wasser zum Mond und es bildet sich ein Flutberg. Auf der dem Mond nicht zugewandten Seite der Erde ist die Anziehung des Mondes geringer. Dort hebt sich der Meeresspiegel an, das Wasser bewegt sich vom Mond weg und es entsteht ein zweiter Flutberg.
In den Bereichen zwischen den Flutbergen tritt Ebbe auf, denn dort wird das Wasser in die Flutbereiche gezogen.
Die Gezeiten sind nicht überall gleich, das ist von der Geografischen Lage abhängig. Es herrscht zum Beispiel an der Nordsee ein höherer Unterschied zwischen Ebbe und Flut als im Mittelmeer. Dort sind die Gezeiten kaum wahrzunehmen. Die Verteilung der Kontinente führt zu Hindernissen und wirkt sich so auf die Bewegung des Wassers aus. Außerdem sorgt die Tiefe und Form der Ozeane zu einem Unterschied der Gezeiten.
In vielen Erklärungen der Gezeiten spielt die Fliehkraft, auch Zentrifugalkraft genannt, eine Rolle. Diese entsteht durch die Bewegung zwischen Erde und Mond um einen gemeinsamen Schwerpunkt. Die Fliehkraft ist an jedem Punkt der Erde gleich groß. Vernachlässigt man die Eigenrotation der Erde, dann folgen im Erde-Mond-System alle Punkte der Erde, sei es an der Oberfläche oder im Erdinneren, einer Kreisbewegung. Die Fliehkraft muss in der Berechnung der Gezeitenkräfte mit einbezogen werden, spielt aber im Grunde für die Entstehung der Gezeiten keine Rolle. Am Wichtigsten für die Entstehung der Gezeiten bleibt also die Gravitationskraft.






 Ökologische Bedeutung und Naturschutz

W
Wissenschaftler bezeichnen das Wattenmeer als ökologische Drehscheibe zwischen Land und See, da es eine Vielzahl von Nahrung beherbergt und als Legeplatz für Fische und Garnelen dient. Auch Vögel finden bei Ebbe ausreichend Nahrung. Für viele Vögel, die sich auf der Durchreise befinden bietet das Watt einen guten Rastplatz. Jährlich sind das etwa 10 bis 12 Millionen Zugvögel die aufgrund solcher Rastplätze überleben. Kegelrobben und Schweinswale nutzen ebenfalls das Watt zum Ausruhen und zur Nahrungsaufnahme.

Das Watt dient den Vögeln zusätzlich als Brutraum, Nahrungs- und Mausergebiet. Das Wattenmeer beherbergt circa 100 verschiedene Fischarten, davon verbringen acht Arten ihr komplettes Leben dort. Die Anderen benutzen das Watt zum Laichen. Die Bewohner des Wattes filtern zahlreiche Nähr- und Schadstoffe, die aus der Nordsee kommen, um daraus Nahrung zu gewinnen. Das gereinigte Wasser fließt dann zurück in die Nordsee. Das Watt wird durch vielerlei Arten bedroht, doch vor allem durch die Nutzung des Meeres durch den Menschen. 

Wie wird das Watt beschädigt? Zuerst einmal durch die vielen Öl– und Gastransporte. Hinzu kommen die Bohrinseln, Abwassereinleitung ins Meer, aber auch die Fischerei und die Schifffahrt tun dem Watt keinen Gefallen. Das alles führt zu einer Verschmutzung und Überdüngung des Wattes, was zur Folge hat, dass bestimmte Arten sich zu schnell vermehren, wie zum Beispiel das Phytoplankton. Ein erhöhter Anteil von Phytoplankton im Meerwasser reduziert den Sonnenstrahlenanteil. Dadurch können die Algen weniger Photosynthese betreiben. Eine weitere Folge, die aber lokal begrenzt ist, ist der Sauerstoffmangel, der zur Folge das Absterben der am Boden lebenden Organismen hat. Aus diesen Gründen wurde erstmals 1978 von Dänemark, Deutschland und den Niederlanden das Wattenmeersekretariat gegründet. Mittlerweile sind die meisten Wattenmeere ein Naturschutzgebiet. Das Watt steht unter besonderem Schutz. Durch die vielen Auflagen ist das Wasser an der Nordsee in den vergangenen Jahren sauberer geworden. 2009 wurde das Wattenmeer an der Nordsee zum Weltnaturerbe ernannt. Jetzt steht dieses Gebiet unter besonders hohem Schutz. Außerdem setzten sich zahlreiche Organisationen für den Schutz des Wattenmeeres ein. Diese engagieren sich vor allem gegen Meeresverschmutzung, Ölförderung und andere Fehlentwicklungen. Um den momentanen ökologischen Zustand des Wattes beurteilen zu können, werden viele Zählungen der Rast- und Brutvögel und der Wattbodentiere unternommen. Mittlerweile steigt die Bedeutung des Tourismus für das Wattenmeer, durch die Schönheit und der Artenvielfalt des Wattes werden Wattführungen angeboten, was dem Naturschutz zu Gute kommt.





Flora und Fauna rund um Helgoland

B
Besonders Naturliebhaber aber auch Erholungssuchende fühlen sich auf der Insel gut aufgehoben. Nicht nur wegen seiner Ursprünglichkeit und den vielen Tier- und Pflanzenarten, sondern auch die abwechslungsreiche Flora und Fauna, machen jede Wattwanderung zum Erlebnis. Das Watt beherbergt über 250 Tierarten und Ökotypen. Zum anderen gehört das Wattenmeer zum vogelreichsten Gebiet in ganz Europa. Eine wichtige Grundlage für die ganze Vielfalt sind die Kieselalgen. Millionen von diesen Algen wachsen auf einem Quadratmeter Watt. Sie dienen nicht nur als Nahrung für kleine Krebse, Muscheln, Schnecken und Würmer, sondern sie produzieren aus den Sonnenstrahlen Nährsalze, Kohlendioxid und Biomasse. Diese kleinen Tiere werden dann von den etwas größeren Wattbewohner wie z.B. den Vögeln oder Krabben als Nahrung genutzt, auch deshalb erfreut sich das Watt so großer Beliebtheit.


Viele der Vogelarten erblickt man am besten vom Rand eines Felsen aus.
Von dem Watt aus kann man auch die Dünen sehen. Dort gibt es einen „Naturlehrpfad“, bei diesem Rundgang erfährt man viel über die heimischen Tiere und Pflanzen der Insel. Sogar für Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland ist das Wasser für alle Lebens- und Entwicklungsprozesse von elementarer Bedeutung. Auch für das Entstehen von Gesteinen.
Aus der Wirksamkeit von Wasser ist Helgoland im Lauf von Millionen Jahren entstanden. Alles begann als sich nach und nach aus dem salzhaltigen Meerwasser im Erdmittelalter mächtige Salz- und Gipsablagerungen in einer großen Senke des Nordsee-Raumes bildeten. So ließ über Millionen von Jahren das Meerwasser sedimentreiche Schichten aus Salzen, Kalk und Gips unter einige tausend Kilometer verschwinden. Unter dem Druck der auflagernden Schichten gerieten in der Erdneuzeit die weicheren Salze und Gipse in der Tiefe in Bewegung und drängten nach oben und beförderten dadurch einiges über den Meeresspiegel hinaus.
Helgoland ist auf diese Weise entstanden, und somit emporgehobenes Land.
Heutzutage ist die Insel dem Wetter und dem Wellenschlag ausgesetzt. An dem weichen, tonigen Buntsandstein lässt sich anschauen, was Verwitterung mit der Insel macht.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Robben

Robben um Helgoland
Gefährdung und Schutz der Kegelrobben um Helgoland


Allgemeiner Körperbau von Robben




Robben sind Säugetiere, die von 1,20 bis 6 Metern Länge und von 25 Kilogramm bis 4 Tonnen Gewicht erreichen. Das Gewicht ist bei Robben oft geschlechtsspezifisch. Männchen mancher Spezies wiegen bis zu viermal mehr als ihre Weibchen.
Der Körper der Robben ist an das Leben im Wasser angepasst. Der Kopf geht in einem verdickten Hals zum Torso über um den Strömungswiderstand des Wassers zu verringern. Außerdem sind die Extremitäten nur rudimentär vorhanden oder sind zur Hälfte im Körper eingebettet. Eine Verkürzung der Gelenkfortsätze an den Wirbeln fördert eine hohe Flexibilität und Wendigkeit. Im Laufe der Evolution wurden alle vier Gliedmaßen zu Flossen umgewandelt und durch teilweise fehlende Knochen (z.B.: das Schlüsselbein Clavicula) wird eine bessere Bewegungsfreiheit gewährleistet.
Während eines Robbenlebens verändert sich das Fell meistens von langem zottigem Haar in kurzes Fell. Die Hundsrobben durchleben einen Häutungsprozess, den sie innerhalb weniger Tage vollziehen. Robben besitzen eine bis zu zehn Zentimeter dicke Fettschicht zum Schutz vor Auskühlung, Nahrungsengpässen. Zusätzlich dient die Fettschicht auch zum Auftrieb beim Schwimmen.
Der Verdauungstrakt der Robben ist durch einen vereinfachten Magen und einen verlängerten Dünndarm auf das Verschlingen ganzer Beute spezialisiert.
Die meisten Sinnesorgane der Robben müssen sowohl an Land als auch unter Wasser funktionieren, deswegen unterscheiden sie sich meist von denen der Landsäuger. Die Ohren sind bei vielen Robben verkümmert. Die Gehörgänge liegen innerhalb des Kopfes und übertragen die Schallwellen mit Hilfe eines Knochens an den Schädel. So ist ein räumliches Hören auch unter Wasser gewährleistet. Die Augen der meisten Robben sind vergrößert um sich dem oftmals geringen Licht unter Wasser anzupassen. Der Tastsinn erfolgt über die Tasthaare an der Schnauze der Robben. Diese geben ihnen zum Beispiel Aufschluss über Geschwindigkeit unter Wasser. Außerdem können Robben auch Beutetiere mit ihren Tasthaaren wahrnehmen. Da die Naseschlitze unter Wasser geschlossen sind ist der Geruchssinn nur an Land möglich.



Robben um Helgoland


In der Nordsee gibt es nur 2 Arten von Robben: Seehunde und Kegelrobben. Die Seehunde sind in der gesamten Nordsee gegenwärtig. Kegelrobben findet man speziell auf Amrum und auf Helgoland.
Seehunde sind im Vergleich zu den Kegelrobben kleine und Schlanke Robben. Sie haben eine Länge von 140 bis 160 Zentimetern und ein Gewicht von 100 bis 150 Kilogramm. Sie haben einen rundlichen Kopf. An der deutschen Küste haben sie ein dunkelgraues Fell mit unregelmäßig verteilten schwarzen Punkten. Seehunde können bis zu 200 Meter tief und 30 Minuten lang tauchen.
Kegelrobben sind massigere Tiere als Seehunde. Sie haben einen spitz zulaufenden Kopf und sind dunkelgrau-beige gefleckt. Jungtiere haben bis zur fünften Woche ein weißes Fell. Kegelrobben werden 230 bis 180 Zentimeter lang und 220 bis 150 Kilogramm schwer. Sie können bis zu 140 Meter tief und 20 Minuten lang tauchen.



Gefährdung und Schutz der Kegelrobben um Helgoland


Küste Deutschlands ist voll mit einer Vielzahl von verschiedenen Tieren und Pflanzen. Ein Tier davon ist die Kegelrobbe, sie ist in den Küstenregionen von Labrador (Kanada) bis zu den Ostfriesischen Inseln (Deutschland) zu finden und ist in 2 Populationen aufgeteilt, die Ostatlantische und die Westatlantische Kegelrobbe, wobei die Ostseekegelrobbe eine ganz eigene Art ist und die dritte Population auf dieser Erde Darstellt.

Die Kegelrobben stehen auf der roten Liste vieler angrenzender Regionen, denn ihre Zahl ist bis in die 80er Jahre stark zurückgegangen. Fischer jagten die Robben, aber auch die Seehunde, die der zweite Vertreter der Hundsrobben in deutschen Gewässern ist, weil sie Netze zerstörten und die Fischer diese als potentielle Konkurrenz ihres Berufes ansahen.

In der Ostsee ging die Zahl der Robben bis auf 1500 Stück zurück Grund dafür ist die Einleitung von Giften in die Ostsee, in der Nordsee war es nicht ganz so dramatisch, trotzdem stehen die Tiere beider gebiete auf der roten Liste von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg Vorpommern. Seit den 90er Jahren steigen die Populationen der Kegelrobben durch Tierschutzprojekte von WWF, Greenpeace oder Privaten Tierschutzen wieder an.

Auf der Hochsee Insel Helgoland steigt die Geburtenrate der Kegelrobben jährlich an und verschiedene Projekte sollen Touristen oder Anwohner dazu antreiben bei dem Schutz der Robben zu helfen. Zum Beispiel gibt es Projekte wo man die Patenschaft für ein Robbenbaby übernimmt und dieses Geld zu 100% in Schutzprojekte für Robben weitergeht.


Quellen:
http://www.ozeane.de/species/species_seals.htm
http://www.projectbluesea.de/themenbereiche/robben.html
http://www.kalkriese.de/Robben.html
http://en.wikipedia.org/wiki/Pinniped
http://en.wikipedia.org/wiki/Harbor_seal
http://de.wikipedia.org/wiki/Kegelrobbe
http://www.seehund.de/
http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/001/00070-Seehund/MZ00070-Seehund.html
http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/001/00091-Kegelrobbe/MZ00091-Kegelrobbe.html